Nicht jeder Mensch fühlt den Weltschmerz. Doch es werden – so der Eindruck – in den letzten Jahren immer mehr, die das öffentlich äußern. Die einen stürzen sich in Pessimismus, Realitätsflucht und Resignation und andere – wie Daniel Bartel – versuchen schon seit Kindesalter bestehende Verhältnisse zu verändern.
Bereits als Neunjähriger hat Daniel Bartel in der Grundschule in seiner eigenen Schülerzeitung über soziale Probleme und Umweltkatastrophen berichtet. Er sammelt in jungen Jahren Spenden für Mosambik und für Menschen, die mit den Spätfolgen von der Tschernobyl-Atomkatastrophe zu kämpfen haben. Als Jugendlicher ist er früh im Roten Kreuz aktiv – ob als Schulsanitäter, Katastrophenschützer, Blutspender oder Rettungssanitäter – das Abenteuer Menschlichkeit steht bei ihm immer ganz weit oben und zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben – bis heute.
Und so glitzern seine Augen – trotz seines BWL-Studiums – nicht für sogenannte Einhörner also Unternehmen, die schnell auf dem Markt eine Milliarde Dollar wert sind, sondern für Organisationen, die primär sozial und/oder ökologisch wirken und gleichzeitig wirtschaftlich nachhaltig sind- also so genannte Zebras. Daher lautet auch sein Leitspruch:
„Zebra-Start-ups reparieren das, was Einhörner kaputt machen.“
Warum gerade Zebras? Daniel Bartel erklärt: „Im Vergleich zu Einhörnern, sind Zebras echt. Sie sind schwarz und weiß, also profitabel und verbessern die Gesellschaft. Sie werden nicht eines für das andere opfern. Zebras sind auch gemeinschaftlich. Sie vereinigen sich in Gruppen, schützen und bewahren einander. Ihr individuelles Input ergibt ein stärkeres kollektives Output.“
Welche Art von Innovationen brauchen wir wirklich? Welche verheerenden Folgen könnten die Entwicklung zügelloser Technologien haben? Wird die schnell fortschreitende Digitalisierung zum Brandbeschleuniger aktueller sozialer und ökologischer Krisen oder gehen wir neuen Wege, um unseren Heimatplaneten doch noch zu retten?
Das sind Fragen, die wir gemeinsam mit Daniel Bartel am 8. September auf der MS RheinGalaxie angehen wollen. Mit sorgenvollem Blick auf die aktuelle Weltlage sagt der Gewinner des „Startup Weekend 2010“: „Momentan brennt viel ab.“ Und ergänzt dann hoffnungsfroh: „Ich bin motiviert, mich mit immer mehr Menschen für eine bessere Art des Wirtschaftens einzusetzen. Ich liebe es Leute zu inspirieren und auch inspiriert zu werden.“
Beim Digital Ethics Summit heißt der Vortrag von Daniel Bartel: „Der ehrbare Kaufmensch und wie dieser mit neuen Geschäftsmodellen die Nachhaltigkeitsziele doch noch erreichen wird.“